Tinnitus
Tinnitus
Ohrgeräusche werden in der medizinischen Sprache als Tinnitus bezeichnet. Der Begriff leitet sich ab vom lateinischen Wort „tinnire“ („klingeln, „laut singen“). Manchmal wird noch unterschieden zwischen Tinnitus aurium (Geräusch der Ohren) und Tinnitus cerebri (Geräusch des Gehirns). Der erstgenannte Begriff bezeichnet die Empfindung unterschiedlichster Geräusche in einem Ohr oder beiden Ohren, der zweitgenannte umfasst alle Geräusche, die nicht im Ohr, sondern als aus dem Kopf kommend empfunden werden.
Die Geräuscharten können sehr vielseitig sein. Manche vergleichen ihren Tinnitus mit dem Summen einer Hochspannungsleitung, andere vernehmen das Rauschen eines Wasserfalls, das Zirpen einer Grille, Pfeifen, Dröhnen usw.
Auch die Lautstärke kann individuell ganz unterschiedlich empfunden werden. In manchen Fällen wechselt die Lautstärke
tage- oder sogar stundenweise. Sie ist jedoch nicht ausschlaggebend für den Grad der Belästigung. Dieser ist auch stark abhängig von der Umgebung, in einem ruhigen Umfeld wird der Tinnitus meist störender empfunden.
Manche belästigt der Tinnitus mehr beim Einschlafen, andere stört er beim Aufwachen. Manche quält er Tag und Nacht.
In jedem Fall kann dadurch die Konzentrationsfähigkeit stark herabgesetzt und die seelisch-geistige Verfassung erheblich beeinträchtigt werden
Tinnitus kann auch zusätzlich zu Schwerhörigkeit auftreten: Manchmal begleitet auch eine Hyperakusis den Tinnitus.
Diese Fälle werden in Einzelkapiteln dieser Seite behandelt.
Nach der medizinischen Definition ist Tinnitus keine eigenständige Krankheit, sondern Symptom einer Funktionsstörung des Hörsystems. Dieser Störung können die unterschiedlichsten Entstehungsursachen und -orte zugrunde liegen.
Tinnitus kann prinzipiell bei jeder Erkrankung des Ohres und mit jeder Form einer Hörminderung
beziehungsweise eines übersteigerten Hörens auftreten.