Gabriele Lux Stiftung
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Presse Infos

Presse Informationen der Gabriele-Lux Stiftung

Die Stifterin Gabriele Lux-Wellenhof berichtet in diesem Artikel über ihre ganz persönlichen Beweggründe zur Gründung der Gabriele-Lux-Stiftung.

„Höre nie auf anzufangen.
Und fange nie an aufzuhören.“

Dieses Sprichwort eines unbekannten Menschen kann mein Leben nicht besser ausdrücken.

Bereits 1972, zu Beginn meiner Ausbildung in der Universitätsklinik Bonn bei Prof. Opitz und Prof. von Wedel, war ich an einer Forschungsarbeit über Tinnitus beteiligt. Dann übernahm ich meine eigenen Geschäfte und kam dort im Laufe der Jahre mit vielen Tinnitus- und Hyperakusis Betroffenen in Berührung. Dabei merkte ich sehr schnell, dass eine große Unsicherheit und Unwissenheit im Umgang mit diesen Krankheiten herrschte, vor allem auch große Verunsicherung bei den Patienten. Doch erst 1984 lernte ich, was Tinnitus und Hyperakusis für einen Menschen tatsächlich bedeutet: kurzzeitig wurde ich selbst zur Patientin.

Diese selbst erlebte Erfahrung motivierte mich, mich noch intensiver mit dem Thema zu widmen. Diverse Auslandsaufenthalte und Hospitationen in führenden Kliniken in Baltimore (USA) und Nottingham (England) bei den Spezialisten Jastreboff sowie Coles und Hazell, brachten mich mit der Tinnitus Retraining Therapie in Berührung. Seitdem habe ich viele internationale Seminare, Kongresse besucht und zahlreiche Schulungen gemacht, unter anderem in Cambridge, Bern, Basel, London. Als pragmatische Fachfrau habe ich immer nach Lösungen gesucht, die für die Betroffenen im Alltag praktikabel und durchführbar sein mussten.

Genauso setzte ich mich mit dem Stand der Forschung und Behandlungen auseinander, der mich aber nicht zufriedenstellte.

Dr. Hellweg, Prof. Jastreboff, seine Frau Dr. Margaret Jastreboff und ich führten 1996 die Tinnitus Retraining-Therapie (TRT) in Deutschland ein, außerdem organisierte ich die ersten Ausbildungen zur Tinnitus Retraining-Therapie mit. Doch auch die TRT lässt Fragen offen. Als Unternehmerin sah ich jedoch kaum Möglichkeiten, hier Forschung anzuregen oder zu unterstützen.

2006 setzte ich einen lange gehegten Plan um. Ich gründete die Gabriele-Lux-Stiftung. Mit der Stiftung eröffneten sich für mich ganz neue Wege, da ich seitdem eine neutrale Rolle wahrnehmen und entsprechende Forschungsthemen initiieren und unterstützen kann.

Ziele der Stiftung sind die Förderung der Wissenschaft, der Forschung , der Lehre und der Wissensvermittlung sowie der Wissensverbreitung auf dem Gebiet der Wahrnehmungsstörungen, insbesondere im Hinblick auf Tinnitus und Hyperakusis. Es ist ein Anliegen der Stiftung, die Forschung in diesen Bereichen zu fördern und insgesamt das Phänomen Tinnitus und Hyperakusis der Öffentlichkeit nahe zu bringen. Außerdem informiert die Stiftung Betroffene über Internet, Veröffentlichungen und Veranstaltungen zu diesem Thema.

In Deutschland leben ca. 8 Millionen Menschen mit Tinnitus. Für ca. 1 Million Menschen stellen Ohrgeräusche eine erhebliche Belastung dar, die ihr Leben wesentlich beeinträchtigt. Die Majorität der Menschen mit Tinnitus fühlt sich durch ihr Ohrgeräusch dagegen nicht oder nur wenig gestört. Bislang konnte nicht erklärt werden, warum sich eine hohe Tinnitusbelastung entwickelt, warum also manche Patienten unter Begleiterkrankungen wie Schlafstörungen, Depressionen und Konzentrationsmangel leiden, und ob vielleicht gerade das Vorhandensein dieser Begleiterkrankungen zu einer hohen Tinnnitusbelastung führt.

2008 vergab die Gabriele-Lux-Stiftung eine Forschungsförderung, die diesen Aspekt untersuchen sollte.

Durch diese von Prof. Wolfgang Delb in Mannheim in Zusammenarbeit mit Prof. Jastreboff in Atlanta durchgeführte Studie, bei der 35 Tinnituspatienten mit einer exakten Kopie ihres eigenen Tinnitus und mit neutralen Geräuschen konfrontiert wurden, konnten Hirnareale lokalisiert werden, die mit zunehmender Belastung verstärkt aktiv werden, und die möglicherweise bei der Entstehung des Leidens unter Tinnitus eine wichtige Rolle spielen. Hierbei handelt es sich um ein Areal im rechten Frontalhirn (sogenannter dorsolateraler präfrontaler Cortex), sowie im vorderen cingulären Gyrus, die beide in früheren Untersuchungen bereits mit der Verarbeitung von Signalen mit negativer emotionaler Qualität in Zusammenhang gebracht wurden.

Die Ergebnisse der Studie wurden bereits auf mehreren internationalen Kongressen mit Erfolg präsentiert, und zwar beim X. International Tinnitus Seminar in Florianopolis, Brazil, March 2011 und beim International State-of- Science Meeeting on Blast-Related Tinnitus, Chantilly, VA, USA, November 2011 Eine Publikation ist derzeit in Vorbereitung.

Auf den Ergebnissen dieser ersten Studie sollen Folgestudien aufbauen, die untersuchen, welche Veränderungen im Gehirn durch eine erfolgreiche Behandlung des Tinnitus, sei es durch die TRT oder auch die Verhaltenstherapie erzeigt werden. Auch hierfür erhofft man sich Einsichten in den Mechanismus der Entstehung einer hohen Tinnitusbelastung.

Bei der Vielzahl der an Tinnitus leidenden Menschen ist es mir besonders aufgrund meiner eigenen Lebensgeschichte ein wichtiges Anliegen, durch gezielte Forschungsförderung zur Lösung dieses weit verbreiteten Problems beizutragen.

PRESSEMITTEILUNG

Ein Meilenstein in der Tinnitusforschung:

Studie der Gabriele Lux-Stiftung ergibt bahnbrechende Ergebnisse

In Deutschland leben etwa 8 Millionen Menschen mit Tinnitus. Für ca. 2 Millionen unter ihnen stellen die Ohrgeräusche eine erhebliche Belastung dar. Bislang konnte nicht erklärt werden, warum diese Patienten unter Schlafstörungen, Depressionen und Konzentrationsmangel leiden, andere dagegen mit dem Tinnitus leben können.

Dank einer von der Gabriele Lux-Stiftung in Auftrag gegebenen Studie konnte nun erstmals die Region im Gehirn lokalisiert werden, die bei der Entstehung eines Leidens unter einem Tinnitus eine wichtige Rolle spielen. Hierbei handelt es sich um ein Areal im Frontalhirn (mittlerer Frontalgyrus), das in früheren Untersuchungen bereits mit der Verarbeitung von Signalen mit negativer emotionaler Qualität in Zusammenhang gebracht wurde.

Mit der großzügigen Unterstützung der Gabriele Lux-Stiftung wurde eine neue Studie mit bahnbrechenden Ergebnissen durchgeführt. 35 Tinnitus Patienten und 26 Personen ohne Tinnitus als Vergleichspersonen wurden mit ihrem eigenen Tinnitus und mit neutralen Geräuschen konfrontiert. Durch funktionale Kernspintomographie war es möglich, die Gehirnareale zu lokalisieren, die von dem durch Tinnitus hervorgerufenen Problem betroffen waren. Bemerkenswert ist, dass das Ausmaß der Gehirnaktivierung, das durch fMRI gezeigt wird, statistisch signifikant mit der Schwere des Tinnitus übereinstimmt. Dies bestätigt und erhärtet frühere Vermutungen.

Das Forscherteam, unter Beteiligung von Prof. Jastreboff, University of Atlanta, USA, und unter Federführung von Prof. Delb, Universität Heidelberg, analysierte zunächst die Tinnitus Patienten sorgfältig und simulierte ihr Tinnitus Geräusch. Bestimmte Gehirnareale reagierten stärker auf das Geräusch des eigenen Tinnitus als auf andere Geräusche. Die Personen der Vergleichsgruppe zeigten keine spezifischen Gehirnaktivitäten, weder bei Tinnitus noch bei neutralen Geräuschen.

Die Ergebnisse dieser bahnbrechenden Studie können zu neuen therapeutischen Ansätzen führen und neue Dimensionen der Tinnitusforschung erschließen.

Die Gabriele Lux-Stiftung fördert seit 2006 Wissenschaft, Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Wahrnehmungsstörungen mit den Schwerpunkten Tinnitus und Hyperakusis. Stiftungsgründerin Gabriele Lux-Wellenhof: “Wir haben mit der Stiftung einen Stein ins Rollen gebracht und einen Durchbruch auf dem Gebiet der Tinnitusforschung erreicht. Durch unsere Erkenntnisse gibt es neue Ansätze in der Diagnose und Therapie des Tinnitus. Außerdem belegen die Ergebnisse, warum viele bislang verbreitete Therapien bei Tinnitus nicht helfen können.“

Weitere Informationen unter www.gabriele-lux-stiftung.de oder Tel. 069 – 21 97 96 96.

Zur Person:

Gabriele Lux-Wellenhof ist Gründerin der Gabriele-Lux-Stiftung und Inhaberin von Akustika Spezial, Kaiserhofstraße 10, 60313 Frankfurt. In ihrer Praxis beschäftigt sie sich hauptsächlich mit der Therapie von Tinnitus und Hyperakusis (starke Geräuschempfindlichkeit). Insbesondere Patienten, die stark unter Ohrgeräuschen leiden, profitieren von der Tinnitus Retraining Therapie. Diese wurde in den USA und England entwickelt und basiert darauf, den störenden Tinnitus durch Gewöhnungsprozesse aus der Wahrnehmung verschwinden zu lassen, oder in ein unbedeutendes Hintergrundsignal zu verwandeln.

Über ihre Tätigkeit hat Gabriele Lux-Wellenhof bereits in zahlreichen Vorträgen vor Fachpublikum und Patienten berichtet. Unter www.ohrensausen.de können TV-Beiträge über Symptome und Therapien des Tinnitus angesehen werden.


Der mit 10.500€ dotierte Stiftungspreis der Gabriele – Lux-Stiftung wurde im Rahmen des XI. International Tinnitus Seminar 2014 an Dr. Agnieszka Szczepek übergeben

Gabriele Lux Stiftung prämiert Forschungsarbeit über das Sichtbarmachen von Tinnitus im Gehirn mit dem „Tinnitus Stiftungspreis 2014“ 

Preisverleihung beim „XI. International Tinnitus Seminar 2014 am 21. Mai in Berlin.

Der mit EUR 10.500 dotierte Stiftungspreis der Gabriele Lux Stiftung wurde im Rahmen des XI. International Tinnitus Seminar 2014 von Gabriele Lux, 1. Vorsitzende der Stiftung, an Dr. Agnieska Szczepek übergeben.

Das alle drei bis vier Jahre stattfindende International Tinnitus Seminar wurde  nach über 20 Jahren wieder einmal nach  Deutschland geholt. In Berlin, Campus Charité Mitte, wurde der Weltkongress vom 21. – 24.Mai 2014 abgehalten. Schirmherr war Klaus Wowereit, Ausrichtung und Organisation lagen in den bewährten Händen von Prof. Dr. Birgit Mazurek, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Tinnitus-Stiftung Charité.

Das Who is Who der Tinnitus Spezialisten traf sich auf diesem Weltkongress, Kernthemen waren die Regenerationsmöglichkeiten der Ohren und die Folgeerkrankungen, die Tinnitus im Gehirn auslöst. Renommierte Wissenschaftler , Ärzte, und Psychologen stellten vier Tage lang die neuesten Erkenntnisse zu diesen Themen vor und diskutierten aktuelle Behandlungsmöglichkeiten und Therapiemethoden. Ziel ist es, Strategien und Therapien zu finden, um das Entstehen von Tinnitus zu vermeiden, beziehungsweise den Tinnitus bei bereits Betroffenen möglichst zu reduzieren oder inder Zukunft gar zu heilen.

Genau diese Ziele hat sich auch die Gabriele Lux Stiftung gesetzt. Seit 2006 engagiert sie sich und unterstützt Forschungsprojekte. So zum Beispiel eine Studie, die die Regionen im Gehirn lokalisiert hat, die bei der Entstehung eines Leidens unter Tinnitus eine wichtige Rolle spielen.

Frau Dr. Agnieska Szczekep, die diesjährige Preisträgerin, erfüllt alle Kriterien einer innovativen Forscherin,. In ihrer Arbeit beleuchtet sie neue Aspekte der Stressforschung. So konnte beispielsweise erstmals nachgewiesen werden, dass Stress unter bestimmten genetischen Voraussetzungen Zelltod bzw. überlebensstrategische Prozesse im auditorischen System beeinflussen kann. Ihre Studie „Stress-associated protein changes in the auditory brain“ ist äußerst aussagekräftig und wegweisend.

„Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung“, sagt Lux-Wellenhof. „Dank der Arbeit von Dr. Agnieska Szczepek kommen wir unserem Ziel ein gutes Stück näher: Tinnitus Lokalisieren. Je mehr wir erkennen, wie und wo sich Tinnitus manifestiert, je mehr wir über die Ursachen und auch die physischen Aspekte dieser Krankheit lernen, desto besser können Therapien entwickeln und verfeinern.“

Die Preisträgerin Dr. Szczepek hat Biologie und Immunologie an der Warschauer Universität studiert und in „Medical Science“ an der University of Alberta promoviert. Sie forscht im ORL Research Laboratory an der Berliner Charité und beschäftigt sich vorwiegend mit Tinnitus.

Es war für die Vorsitzende der Gabriele Lux Stiftung eine besondere Freude, der verdienten Preisträgerin Dr. Agnieska Szczepek im Rahmen des XI. International Tinnitus Seminar den Förderpreis ihrer Stiftung zu überreichen.

In ihrer Laudatio betonte Gabriele Lux-Wellenhof, noch einmal, dass die Ergebnisse der Studie von Dr. Szczekep Anlass zu großem Optimismus geben bei der Erforschung von Tinnitus. Sie dankte der Preisträgerin im Namen der Stiftung und auch im Namen der betroffenen Menschen, für die die Bemühungen und Forschungen der Wissenschaftler wie Dr. Szczepek Anlass zur Hoffnung geben.


Rede von Frau Lux-Wellenhof anlässlich der Verleihung des Stiftungspreises der Gabriele Lux Stiftung

Liebe Frau Prof. Dr. Mazurek, liebe Frau Dr. Szczepek,  dear Margaret Jastreboff, dear Pawel Jastreboff,

sehr geehrte Damen und Herren,

es ist mir eine große Freude, heute im Rahmen des XI. International Tinnitus Seminar 2014 den Stiftungspreis der Gabriele Lux-Stiftung an Dr. Agnieska Szczepek vergeben zu können.

Kurz möchte ich Ihnen schildern, was mich zur Gründung der Stiftung bewogen hat und welches die Ziele der Stiftung sind.

Gabriele Lux Wellenhof, Stifterin. Charité Berlin 24.05.2014

Schon während meiner Ausbildung war ich an einer Tinnitusstudie der HNO-Klink der Universität Bonn von Prof. Becker/ Prof. Opitz beteiligt, an der 1000 Patienten teilnahmen. Schon damals wurde mir klar, dass es keine Therapie gab.

Als selbständige Hörgeräte Akustiker Meisterin habe ich mich lange Jahre mit Hörbeeinträchtigungen beschäftigt, durch eigenes Erleiden von Tinnitus und Hyperakusis trat dieses Krankheitsbild immer mehr in meinen Fokus. Damals wurde mir gesagt, ich müsste mit Tinnitus und Hyperakusis „klarkommen“, helfen konnte mir keiner,  und ich bekam letztlich den Tipp, der leider auch heute noch vielen Patienten mit auf den Weg gegeben wird:“ Das müssen Sie jetzt einfach mal so akzeptieren, das geht nicht mehr weg, gewöhnen Sie sich dran.“

Da ich nach dem Hörsturz nicht nur an Tinnitus, sondern auch an einer leichten Hörminderung und Hyperakusis litt, trug ich Hörgeräte, die ein leichtes Rauschen von sich gaben. Nach ca. 9 Monaten war ich beschwerdefrei.

Nun setzte ich alles daran, mehr über diese Krankheiten und über Therapien zu erfahren. In einem Seminar bei Prof. Ross Coles, University of Nottingham, England, hörte ich das erste Mal von Rauschgeräten, war sofort brennend interessiert, und setzte mich mit dem Hersteller in England in Verbindung. Dann folgten Kurse bei Prof. Jastreboff und seiner Frau Margaret zusammen mit Dr. Hellweg aus Frankfurt am Main, und so lernte ich die Tinnitus Retraining Therapie kennen, an deren Weiterentwicklung ich dann auch selbst mitgearbeitet habe.

Es folgten unzählige Seminare. Kurse und Schulungen, national und international, so dass ich stets auf dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Entwicklung und Forschung bin.

Als ich dann im Jahre 2006 die finanziellen Mittel zur Verfügung hatte, dachte ich über die Gründung einer Stiftung nach. Ich sagte mir, mein Leben ist so organisiert, dass nichts zu kurz kommt. Ich habe viel Glück gehabt, tolle Kinder, Spaß und Erfolg im Beruf und will der Gesellschaft etwas zurückgeben.

Zwei Alternativen drängten sich mir auf: eine Stiftung für an Leukämie erkrankte Kinder, weil meine Tochter längere Zeit an Leukämie erkrankt war und geheilt worden ist,  oder eine Stiftung zur Erforschung von Tinnitus und Hyperakusis. Letztlich habe ich mich, wie Sie alle wissen, für Tinnitus und Hyperakusis entschieden. Auf diesem Gebiet habe ich jahrelange Erfahrung, hier liegen meine Kompetenzen, hier kann ich durch mein Fachwissen differenzieren und wirklich wesentliche Projekte auf den Weg bringen.

Durch die intensive Beschäftigung mit Tinnitus und Hyperakusis hatte ich festgestellt, dass es nur sehr wenig Forschungsprojekte auf diesem Gebiet gibt. Und so beschloss ich im Jahre 2006, eine Tinnitus- Stiftung zu gründen. Für das Kuratorium der Stiftung konnte ich dann Prof. Jastreboff, seine Frau Margaret und Dr. Christian Hellweg gewinnen.

Die Forschung in den Bereichen Tinnitus und Hyperakusis zu unterstützen, neue und vielversprechende Ansätze zu fördern, mehr Öffentlichkeit vor allem für das immer noch weitgehend unbekannte  Krankheitsbild Hyperakusis zu schaffen, das sind die Ziele der Stiftung. Zur Realisierung dieser Ziele braucht die Stiftung finanzielle Unterstützung, Spenden sind also immer willkommen.

In den Jahren 2009/2010 gab die Gabriele Lux-Stiftung eine Studie in Auftrag an das Forschungsteam Prof. Jastreboff und Prof. Delb, Universität Heidelberg. In dieser Studie konnten erstmals die Regionen im Gehirn lokalisiert werden, die bei der Entstehung eines Leidens unter Tinnitus eine wichtige Rolle spielen.

Heute nun freue ich mich, den diesjährigen Forschungspreis der Gabriele Lux-Stiftung an Frau Dr. Agnieszka Szczepek zu übergeben. Ihre Arbeit „Stressbedingte Proteinveränderungen im auditorischen Wahrnehmungszentrum“ ist in meinen Augen eine Studie, die einen großen Beitrag zur Tinnitusforschung leistet.

Die Preisträgerin Dr. Szczepek hat Biologie und Immunologie an der Warschauer Universität in Polen studiert und in „Medical Science“ an der University of Alberta, Edmonton, Kanada, promoviert. Sie forscht im ORL Research Laboratory an der Berliner Charité und beschäftigt sich vorwiegend mit dem Thema Tinnitus.

Die Studie von Dr. Szczepek ist meines Erachtens  wieder ein Schritt in die richtige Richtung, dank Ihrer Arbeit, Frau Dr. Szczepek, kommen wir unserem Ziel ein gutes Stück näher: nämlich den Tinnitus zu lokalisieren. Je mehr wir erkennen, wie und wo sich Tinnitus manifestiert, je mehr wir über die Ursachen und auch die physischen Aspekte dieser Krankheit lernen, desto besser können wir Therapien entwickeln und verfeinern.

Schließen möchte ich mit einem Zitat von Prof. Wolf Singer, Neurophysiologe:

„Unser Gehirn bestimmt, wie wir wahrnehmen, entscheiden, werten und handeln.“ Und meine Anmerkung dazu: Wir müssen es noch verstehen lernen!

Liebe Frau Dr. Szczepek, die Ergebnisse Ihrer Studie bedeuten einen großen Schritt nach vorne in der Tinnitusforschung, dafür danke ich Ihnen im Namen der Gabriele Lux-Stiftung und der betroffenen Menschen und überreiche Ihnen den Stiftungspreis der Gabriele Lux-Stiftung. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir von weiteren zukünftigen Projekten und Plänen berichten würden.


„Clinical Excellence Award“ der Tinnitus-Stiftung Charité Berlin an Prof. Pawel J. Jastreboff vergeben.

Preisverleihung beim XI. International Tinnitus Seminar 2014 (ITS) am 23. Mai 2014.

Im Rahmen des XI. International Tinnitus Seminar 2014 wurde der Clinical Excellence Award an Prof. Dr. Pawel J. Jastreboff übergeben von Prof. Dr. Birgit Mazurek und Prof. Dr. Tauber.

Das International Tinnitus Seminar findet alle drei bis vier Jahre statt, nach über 20 Jahren ist es Prof. Dr. Mazurek gelungen, diesen Kongress nach Deutschland zu holen. In Berlin, Campus Charité Mitte, wurde der Weltkongress vom 21. – 24.Mai abgehalten, Schirmherr war Klaus Wowereit, Ausrichtung und Organisation lagen in den bewährten Händen von Frau Prof. Dr. Mazurek, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Tinnitus-Stiftung Charité.

Im Rahmen dieses Kongresses, bei dem sich die renommiertesten Tinnitus Spezialisten trafen, wurde Prof. Dr. Pawel J. Jastreboff mit dem Clinical Excellence Award geehrt.

In ihrer Laudatio würdigten Prof. Dr. Mazurek und Prof. Dr. Tauber den Preisträger als Initiator und Vordenker der Tinnitus Retraining Therapie.

Schon Ende der 1980 führte Prof. Jastreboff das Neurophysiologische Modell des Tinnitus ein, praktisch die Basisversion der klinischen Durchführung, heute bekannt als Tinnitus Retraining Therapie (TRT). Das Modell und seine klinische Durchführung basieren auf wissenschaftlichen Studien von Entwicklungen eines Tiermodells, von Experimenten über die Mechanismen von Tinnitus sowie genauer Analyse der Literatur zum Thema.

Es zeigte sich sehr schnell, dass sich der Zustand der mit Rauschgeräten/Hörsystemen und Counselling behandelten  Tinnitus- und Hyperakusis Patienten sehr schnell verbessert . Seither verfeinert  Prof. Dr. Jastreboff  zusammen mit anderen die Tinnitus Retraining Therapie immer weiter, um so die Behandlungsdauer zu verkürzen und die Effektivität zu steigern.

Bis heute ist die Tinnitus Retraining Therapie die wirksamste Behandlungsmethode bei Tinnitus und Hyperakusis weltweit. Prof. Dr. Jastreboff hat zusammen mit seiner Frau, Dr. Margaret Jastreboff, zahllose Kurse abgehalten und so überall auf der Welt Ärzte in der Anwendung der TRT geschult. In Vorträgen und Seminaren hat er die Tinnitus Retraining Therapie bekannt gemacht und so vielen Patienten den Zugang zu dieser Behandlung ermöglicht. In Deutschland werden die Kosten für die Tinnitus Retraining Therapie von den Krankenkassen übernommen.

In ihrer Laudatio dankten Prof. Dr. Mazurek und Prof. Dr. Tauber im Namen der Stiftung dem Preisträger für seinen unermüdlichen Einsatz zum Wohle der Tinnitus-und Hyperakusis Patienten, denen er durch die Tinnitus Retraining Therapie Hilfe und Hoffnung gibt.

Der Preisträger seinerseits gab in seiner Rede anläßlich der Preisverleihung einen Rückblick auf 25 Jahre TRT, sowie einen Ausblick auf die nächsten Jahre, in denen er sich mit seiner ganzen Kraft der  Weiterentwicklung der Therapie widmen wird.

Pressemitteilung

Der an Schulen herrschende Lärm ist schon für normal Hörende meist viel zu laut. Viele Lehrkräfte, aber verzweifeln am Krach im Klassenzimmer, werden physisch und psychisch krank.

Das ist die Folge einer Verarbeitungsstörung im Hörsystem – einer Überempfindlichkeit des Gehörs – der sogenannten Hyperakusis. Von dieser Erkrankung werden immer mehr Menschen betroffen, was dazu führt, dass schon normale Geräusche des Alltagslebens zu Mißempfindung, Irritation und emotionalem Stress führen können. Lärm aber ist für diese Betroffenen völlig unerträglich, lautes Kindergeschrei kann sogar zu Schmerzempfindung und Aggression führen: „… unerträglich dieser Lärm, ich halte es einfach nicht mehr aus!“

Doch es gibt Abhilfe: Die Hyperakusis Retraining Therapie! Hierbei wird ähnlich wie bei Allergien das Hörsystem wieder desensibilisiert. Ein neuer, unauffällig zu tragender dynamischer Gehörschutz begleitet die Behandlung. Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sind in der Schule oft einem Lärmpegel von 65 bis 75 dB(A) ausgesetzt – doch nur bis zu 45 dB(A) kann überhaupt ein normaler Unterricht durchgeführt werden. Ein Lärmpegel, der darüber liegt, führt über kurz oder lang zu erheblichen Konzentrationsstörungen, Erschöpfungszuständen und anderen gesundheitlichen Schäden.

Häufig sind glatte Wände und Decken der Klassenzimmer für den hohen Schallpegel verantwortlich. Glatte Wände werfen den Schall zurück – dadurch hallte es und wird lauter. Wer zudem noch Probleme mit dem Gehör hat, oder an Hyperakusis leidet, für den wird jeder Arbeitstag zur Tortur.

Ein neues Verfahren macht es nun möglich, die Hyperakusis zu behandeln und Menschen mit Hyperakusis das Leben in geräuschvoller Umgebung erheblich zu erleichtern. Dies geschieht durch eine spezielle Hyperakusis Retraining Therapie, bei der durch einen dynamischen Gehörschutz definierte Schallpegel erzeugt werden. Es handelt sich um die sogenannte digitale Schalltrenntechnik. Der Effekt: Alles Wichtige, was man hören will und muss, wird dem Gehör zugeführt, alles, was viel zu laut ist, wird herausgefiltert.

Diese neue Methode stellt einen medizinischen Durchbruch dar, um Lehrkräfte vor den Folgen der zunehmenden Lärmeinwirkung zu schützen.

Hyperakusis

Hyperakusis ist immer noch eine recht unbekannte Krankheit, an der in Deutschland ca. 500.000 Menschen leiden. Reaktionen des Erschreckens mit Zu-oder Abnahme des Blutdrucks, Herzjagen, Schweißausbrüche, Trockenheit des Mundes, Schmerzen, besonders im Ohren/Kopfbereich: all dies sind Symptome, die auf eine Hyperakusis hinweisen können.

Pressemitteilung

Lärm an Schulen – eine gesundheitliche Belastung für die Lehrer?
Der Lärmpegel in Klassenzimmern ist generell zu hoch. Neben baulichen Mängeln und dem Verhalten der Schülerinnen und Schüler macht der Fluglärm an exponierten Schulen den Lehrkräften zusätzlich zu schaffen. Laut der jüngsten Norah-Kinderstudie beurteilte die Mehrheit der Lehrer die Belastung des Unterrichts durch Fluglärm mit „sehr hoch“. Dieser Lärm beeinträchtigt die Gesundheit der Lehrkräfte und senkt die Qualität des Unterrichts erheblich. Jetzt gibt es Abhilfe: ein neuer Gehörschutz, der das Hörsystem schützt.

Jeder Arbeitstag wird zur Tortur
Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sind in der Schule meist einem Lärmpegel von 60 bis 80 Dezibel (dB) ausgesetzt. Glatte Wände und Decken der Klassenzimmer sind eine der Ursachen für diesen hohen Schallpegel, in den meisten Klassenräumen ist auch heute noch keine oder nur unzureichende Schalldämmung vorhanden. Ein leeres Klassenzimmer sollte so gedämmt sein, dass ein Ruhepegel von 45dB nicht überschritten wird. Ein anderer Grund ist die steigende Lärmbelästigung durch Fluglärm an hessischen Schulen. Fluglärm kann den Schallpegel teilweise auf 70 bis zu über 80 Dezibel ansteigen lassen. Doch nur bis zu 45 dB kann überhaupt ein normaler Unterricht durchgeführt werden. „Ein Lärmpegel, der darüber liegt, führt über kurz oder lang zu erheblichen Konzentrationsstörungen, Erschöpfungszuständen, zu berufsbedingten Hörschäden wie Tinnitus, Hyperakusis und Hörverlust und anderen gesundheitlichen Schäden. Der Lärm beeinträchtigt die Gesundheit von Schülern und Lehrern “, so der Frankfurter HNO-Arzt Dr. Roy Süssmann. „Wer schon Probleme mit dem Gehör hat oder an Lärmüberempfindlichkeit, so genannter Hyperakusis, leidet, für den wird jeder Arbeitstag zur Tortur“. Doch Hilfe für die Betroffenen ist in Sicht.

Abhilfe durch neuen Gehörschutz
Die Hyperakusis Retraining Therapie macht es möglich, die Hyperakusis, unter der rund 500.000 Deutsche leiden, zu behandeln und diesen Menschen das Leben in geräuschvoller Umgebung erheblich zu erleichtern. „Die bekannte und seit vielen Jahren erfolgreiche Hyperakusis-Retraining-Therapie wird durch einen neuen dynamischen Gehörschutzes ergänzt, der definierte Schallpegel erzeugt“, erklärt Gabriele Lux, Hörakustikmeisterin. „Dabei handelt es sich um die digitale Schalltrenntechnik“, so die Gründerin der Tinnitus-Hyperakusis-Stiftung weiter. Das speziell entwickelte Kombisystem gleicht zusätzlich Hörverluste aus und dämpft Tinnitus und Hyperakusis, außerdem kann es der jeweiligen Geräuschsituation individuell angepasst werden. Der Effekt ist verblüffend: Alles Wichtige, was man hören will und muss, wird dem Gehör zugeführt. Alles, was viel zu laut ist, wird gedämpft. Diese neue Methode kann Lehrkräfte vor den Folgen der zunehmenden Lärmeinwirkung schützen. Ideal ist dieser neue Gehörschutz auch bei Musikveranstaltungen oder gar zu Hause als Lärmschutz bei schnarchenden Partnern.

Gehörschutz für Hyperakusis und Tinnitus bei lärmintensiven Berufen

Es ist eine Herausforderung für jeden Akustiker und HNO-Arzt, Tinnitus- und Hyperakusis Betroffene mit Lärmschutz zu versorgen. Besonders schwierig wird dies für Betroffene, die an lärmintensiven Arbeitsplätzen arbeiten, z.B. Industriearbeiter, Bahnarbeiter etc.

In Deutschland ist es Vorschrift, dass an Lärmarbeitsplätzen Lärmschutz getragen werden muss.
Das Problem dabei ist, dass mit Lärmschutz, seien es Ohrstöpsel oder Kopfhörer, eine Verständigung nicht möglich ist, Warnsignale nicht gehört werden oder das Maschinengeräusch nicht wahrgenommen wird. Das sind alles potentiell gefährliche Situationen.

Auch heißes Wetter, arbeiten am Hochofen, Straßenarbeiten in sommerlicher Hitze verführen dazu, den Lärmschutz abzunehmen: er ist unbequem, man schwitzt darunter, man möchte sich einfach etwas Erleichterung verschaffen.

Die Praxis zeigt, dass in solchen Situationen häufig der Lärmschutz abgenommen wird. Das hat für das Gehör nachhaltige Konsequenzen:
Bei, angenommen, 100 dB Lärmpegel reduziert der Lärmschutz -25 dB. Mit dem Lärmschutz ist der Arbeiter in einer relativ ruhigen Umgebung von 75 dB. Wenn er nun seinen Lärmschutz abnimmt, sind seine ungeschützten Ohren plötzlich einem Lärmpegel von 100 dB ausgesetzt. Das ist natürlich ein riesiger Unterschied, der Musculus Stapedius kann gar nicht so schnell reagieren, die Ohren erleiden eine totale Lärmattacke.

Ein neues Verfahren ermöglicht es nun, Menschen mit Hyperakusis, Hörverlusten und Tinnitus das Leben in Lärmsituationen erheblich zu erleichtern. Dies geschieht durch eine spezielle Tinnitus + Hyperakusis Retraining Therapie bei der durch einen dynamischen Gehörschutz definierte Schallschutzpegel erzeugt werden. Dies geschieht in Kombination mit der sogenannten Schallbremstechnik.

Das Gerät ist speziell programmierbar mit einer dämpfenden Otoplastik. Je nach Situation wählt man aus, welche Dämpfwerte nötig sind. Signale für Bahnarbeiter unterscheiden sich von Signalen in einer Fabrikhalle. Die Signale müssen gut zu hören sein, daher muss im Bereich der Signale mehr Schall übertragen werden. Die Dämpfung kann auf die Frequenz des Signals eingestellt werden. Die Undurchlässigkeit ist variabel im Tieftonbereich, nicht so im Hochtonbereich, da das Gehör vor Hochfrequenzlärm geschützt werden muss.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Sehr gutes Hören von Signalen, wichtiger Informationen und Sprachverstehen bei optimalem Schutz des Gehörs.

Das Verfahren ist von den Berufsgenossenschaften anerkannt, die Kosten werden übernommen.

 

„…unerträglich, dieser Lärm … ich halte es nicht mehr aus!“

Nicht nur für Industriearbeiter an Lärmarbeitsplätzen bietet sich das Verfahren an, auch Lehrkräfte in Schulen und Kindertagesstätten und zum Teil Angestellte in Großraumbüros profitieren davon.

Schulen und Klassenzimmer werden nicht per se als „Lärmarbeitsplätze“ definiert, seriöse Messungen haben jedoch erhebliche Lärmpegel von 65 dB bis 85 dB in Klassenzimmern ergeben. Nur bis ca. 55 dB kann ein normaler Unterricht durchgeführt werden, alles was darüber liegt, führt über kurz oder lang zu Konzentrationsstörungen, Erschöpfungszuständen und anderen gesundheitlichen Schäden.

Sehr häufig können die baulichen Voraussetzungen nicht geändert werden, glatte Wände und Decken werfen den Schall zurück, dadurch hallt es und wird lauter. Wer dazu noch Probleme mit dem Gehör hat oder an Hyperakusis leidet, für den wird jeder Arbeitstag zur Tortur. Das Sprachverstehen ist schwierig, wenn mehrere Sprecher gemeinsam reden oder lautes Schreien (Pausenhof) kann unangenehm bis schmerzhaft sein. Konzentrationsschwierigkeiten treten allerdings auch bei leiseren Geräuschpegeln auf, längere Zuhörphasen in geräuschvoller Umgebung führen zu Abgespanntheit und Müdigkeit.

Durch die oben vorgestellte Schallbremstechnik erzielt man bei den oben genannten Personengruppen Erleichterung beim Aufenthalt in geräuschvoller Umgebung.

Alles Wichtige, was man hören will oder muss, wird dem Gehör zugeführt, alles was viel zu laut ist, wird herausgefiltert. Das ist der Effekt dieser neuen Methode. Das Gerät ist dezent und unauffällig zu tragen.-

Viele Lehrkräfte, Erzieher und Angestellte in Großraumbüros mit Hyperakusis und Tinnitus möchten oder müssen weiter ihrem Beruf nachgehen. Wenn ihre Hyperakusis noch nicht retrainiert ist, bietet sich dieses Verfahren an. Gerade im Umgang mit Schülern ist es wichtig, konzentriert zu sein und gut zuhören zu können. Nur ein ausgeglichener Lehrer kann gelassen mit den Schülern und den oft stressigen Situationen umgehen. Abgesehen davon, dass dadurch der Unterricht effektiver wird, wird der Ausfall von Lehrkräften und der Ausfall von Unterricht geringer.

Bei dem vorgestellten Verfahren wird der Stress für die Lehrkräfte minimiert, was sich auf das Berufs- wie auf das Privatleben positiv auswirkt.

Gehörschutz für Hyperakusis und Tinnitus bei lärmintensiven Berufen

Es ist eine Herausforderung für jeden Akustiker und HNO-Arzt, Tinnitus- und Hyperakusis Betroffene mit Lärmschutz zu versorgen. Besonders schwierig wird dies für Betroffene, die an lärmintensiven Arbeitsplätzen arbeiten, z.B. Industriearbeiter, Bahnarbeiter etc.

In Deutschland ist es Vorschrift, dass an Lärmarbeitsplätzen Lärmschutz getragen werden muss.
Das Problem dabei ist, dass mit Lärmschutz, seien es Ohrstöpsel oder Kopfhörer, eine Verständigung nicht möglich ist, Warnsignale nicht gehört werden oder das Maschinengeräusch nicht wahrgenommen wird. Das sind alles potentiell gefährliche Situationen.

Auch heißes Wetter, arbeiten am Hochofen, Straß enarbeiten in sommerlicher Hitze verführen dazu, den Lärmschutz abzunehmen: er ist unbequem, man schwitzt darunter, man möchte sich einfach etwas Erleichterung verschaffen.

Die Praxis zeigt, dass in solchen Situationen häufig der Lärmschutz abgenommen wird. Das hat für das Gehör nachhaltige Konsequenzen:
Bei, angenommen, 100 dB Lärmpegel reduziert der Lärmschutz -25 dB. Mit dem Lärmschutz ist der Arbeiter in einer relativ ruhigen Umgebung von 75 dB. Wenn er nun seinen Lärmschutz abnimmt, sind seine ungeschützten Ohren plötzlich einem Lärmpegel von 100 dB ausgesetzt. Das ist natürlich ein riesiger Unterschied, der Musculus Stapedius kann gar nicht so schnell reagieren, die Ohren erleiden eine totale Lärmattacke.

Ein neues Verfahren ermöglicht es nun, Menschen mit Hyperakusis, Hörverlusten und Tinnitus das Leben in Lärmsituationen erheblich zu erleichtern. Dies geschieht durch eine spezielle Tinnitus + Hyperakusis Retraining Therapie bei der durch einen dynamischen Gehörschutz definierte Schallschutzpegel erzeugt werden. Dies geschieht in Kombination mit der sogenannten Schallbremstechnik.

Das Gerät ist speziell programmierbar mit einer dämpfenden Otoplastik. Je nach Situation wählt man aus, welche Dämpfwerte nötig sind. Signale für Bahnarbeiter unterscheiden sich von Signalen in einer Fabrikhalle. Die Signale müssen gut zu hören sein, daher muss im Bereich der Signale mehr Schall übertragen werden. Die Dämpfung kann auf die Frequenz des Signals eingestellt werden. Die Undurchlässigkeit ist variabel im Tieftonbereich, nicht so im Hochtonbereich, da das Gehör vor Hochfrequenzlärm geschützt werden muss.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Sehr gutes Hören von Signalen, wichtiger Informationen und Sprachverstehen bei optimalem Schutz des Gehörs.

Das Verfahren ist von den Berufsgenossenschaften anerkannt, die Kosten werden übernommen.

Nicht nur für Industriearbeiter an Lärmarbeitsplätzen bietet sich das Verfahren an, auch Lehrkräfte in Schulen und Kindertagesstätten und zum Teil Angestellte in Großraumbüros profitieren davon.

Schulen und Klassenzimmer werden nicht per se als „Lärmarbeitsplätze“ definiert, seriöse Messungen haben jedoch erhebliche Lärmpegel von 65dB bis 85 dB in Klassenzimmern ergeben. Nur bis ca. 55dB kann ein normaler Unterricht durchgeführt werden, alles was darüber liegt, führt über kurz oder lang zu Konzentrationsstörungen, Erschöpfungszuständen und anderen gesundheitlichen Schäden.

Sehr häufig können die baulichen Voraussetzungen nicht geändert werden, glatte Wände und Decken werfen den Schall zurück, dadurch hallt es und wird lauter. Wer dazu noch Probleme mit dem Gehör hat oder an Hyperakusis leidet, für den wird jeder Arbeitstag zur Tortur. Das Sprachverstehen ist schwierig, wenn mehrere Sprecher gemeinsam reden oder lautes Schreien (Pausenhof) kann unangenehm bis schmerzhaft sein. Konzentrationsschwierigkeiten treten allerdings auch bei leiseren Geräuschpegeln auf, längere Zuhörphasen in geräuschvoller Umgebung führen zu Abgespanntheit und Müdigkeit.

Durch die oben vorgestellte Schallbremstechnik erzielt man bei den oben genannten Personengruppen Erleichterung beim Aufenthalt in geräuschvoller Umgebung.

Alles Wichtige, was man hören will oder muss, wird dem Gehör zugeführt, alles was viel zu laut ist, wird herausgefiltert. Das ist der Effekt dieser neuen Methode. Das Gerät ist dezent und unauffällig zu tragen.-

Viele Lehrkräfte, Erzieher und Angestellte in Großraumbüros mit Hyperakusis und Tinnitus möchten oder müssen weiter ihrem Beruf nachgehen. Wenn ihre Hyperakusis noch nicht retrainiert ist, bietet sich dieses Verfahren an. Gerade im Umgang mit Schülern ist es wichtig, konzentriert zu sein und gut zuhören zu können. Nur ein ausgeglichener Lehrer kann gelassen mit den Schülern und den oft stressigen Situationen umgehen. Abgesehen davon, dass dadurch der Unterricht effektiver wird, wird der Ausfall von Lehrkräften und der Ausfall von Unterricht geringer.

Bei dem vorgestellten Verfahren wird der Stress für die Lehrkräfte minimiert, was sich auf das Berufs- wie auf das Privatleben positiv auswirkt.

Diagnose Hyperakusis – das Aus als Lehrerin?
Hilfe durch den Einsatz von Kombisystem möglich

Frankfurt am Main, Januar 2014 – Anfang 30, Lehrerin, mitten in einem Beruf, der Spaß macht, alles läuft gut – und dann: Hyperakusis. Eine Krankheit, die einen erschreckt, die einen panisch werden lässt, denn Hyperakusis ist eine extreme Geräuschüberempfindlichkeit, die einem das Leben zur Hölle macht. Wie soll man da den geräuschvollen Schulalltag noch bewältigen können? Elke F., eine Lehrerin aus Nordhessen hat einen Weg gefunden.
Doch bevor wir auf die Hyperakusis näher eingehen, ein kleiner Exkurs: Der Frankfurter HNO-Arzt und Neurootologe Dr. Roy Süssmann weiß, dass Lärm und schlechte Raumakus¬tik in Klassenzimmern und Gruppenräumen zu berufsbedingten Hörschäden wie Tinnitus, Hyperakusis oder Hörverlus¬ten führen können. In den meisten Klassenzimmern ist auch heute noch keine Schalldämmung vorhanden oder nicht ausreichend.
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass sich diese fehlende oder unzureichende Schalldämmung negativ auf das Lernverhalten der Schüler auswirkt. Zu viel Aufmerksamkeit wird auf diese Lärmquellen gerichtet und die Schüler werden von den Lerninhalten abgelenkt. Ein immer noch unbeachteter Aspekt ist, dass Lehre¬rinnen und Lehrer durch dieses Manko berufsbedingt Lärmschwerhörigkeiten, Hyperakusis und/oder Tinnitus bekommen können – dies treibt den Stress der Lehrkräfte natürlich erheblich in die Höhe.
Ein Beispiel: Die Lärmmessung einer durchschnittlichen 5. Klasse. Hier sieht man deutlich, dass vor allem am Anfang und Ende der schädliche Lärmpegel ab 85 dB überschritten wird (siehe Grafik).

Erfahrungsbericht einer Lehrerin

Doch zurück zu unserer Lehrerin Elke F.. Im November 2012 fing es an: Jedes Geräusch war überlaut, schmerzte, war verzerrt, schrill, traf im Innersten. Hinzu kamen ein beidseitiger Tinnitus und ein seitenungleiches Hörvermögen.
Elke F. war verzweifelt. Als Lehrerin war sie natürlich permanent Geräuschen ausgesetzt – und zwar sehr lauten und andauernden. Der Schulgong, das Schreien der Schüler in den Pausen, ein unangenehmer Hall in den Klassenzimmern: „All diese Geräusche hörte ich nicht mehr nur, sondern spürte sie auf unangenehmste und schmerzhafte Art und Weise am ganzen Körper. Ich bekam nahezu Panik! Mein Körper reagierte mit Kopfschmerzen und Verspannungen“, schildert sie diese Zeit. „Auch Stille half nicht, um diesen ganzen unliebsamen Empfindungen zu entgehen, denn dann meldete sich der Tinnitus mit ganzer Kraft.“ Hinzu kamen die Einschränkungen im privaten Bereich: Kinobesuche, das Ausgehen mit Freunden, Sport etc. – alles wurde zur Qual und zur Belastung, diente nicht mehr der dringend nötigen Erholung.
Der Berufsalltag wird unerträglich
Der Berufsalltag und auch das normale Leben wurden unerträglich. Elke F. wurde krankgeschrieben. Doch insbesondere Hyperakusis wie auch Tinnitus sind als Krankheit immer noch weitgehend unbekannt. Aber Elke F. wollte diese kreischenden und übermächtigen Geräusche in ihrem Kopf un¬bedingt wieder loswerden und begab sich auf die Suche nach Hilfe.
Im Internet stieß sie auf die Website der Gabriele Lux Stiftung. Die Stiftung beschäftigt sich mit Hyperakusis, Tinnitus und damit verbundenen Krankheitsbildern. Die Stifterin Gabriele Lux-Wellenhof – vor vielen Jahren selbst an Hyperakusis und Tinnitus erkrankt und mittlerweile gesund – hatte in Frankfurt am Main ein Tinnitus- und Hyperakusiszentrum aufgebaut. „Ich hatte das Gefühl, hier jemanden gefunden zu haben, der mich verstand, der mir helfen konnte“, sagt Elke F. rückblickend.

Neu entwickeltes Kombisystem hilft und lindert
Hyperakusis kann generell durch eine Rauschtherapie relativ schnell überwunden werden, auch der Tinnitus ist dadurch nicht mehr wahrnehmbar. Das leise, beruhigende Geräusch wirkt dämpfend auf Tinnitus und Hyperakusis.
Elke F. bekam ein speziell entwickeltes Kombisystem, das zusätzlich Hörverluste, auch un-terschiedliche Hörverluste, ausgleicht und Tinnitus und Hyperakusis dämpft. Das System kann der jeweiligen Geräuschsituation individuell angepasst werden. Die Symptome der Hyperakusis und des Tinnitus werden gemildert, Körper und Psyche erholen und entspannen sich. Der Stressbelastung sinkt und eine nachhaltige Besserung tritt ein.
Die Kosten werden in den meisten Fällen von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen.
Für Elke F. waren Tinnitus und Hyperakusis nicht das Aus für ihre Laufbahn als Lehrerin – wie sie zunächst befürchtet hatte. Das Kombigerät und die damit einhergehende Therapie haben wesentlich dazu beigetragen. Mit dem Kombigerät sowie der individuellen Betreuung im Tinnitus- und Hyperakusis Zentrum kann Elke F. wieder am Berufs- und Alltagsleben teilnehmen.

Ursachen für Tinnitus und Hyperakusis
In Deutschland leiden Schätzungen zufolge rund acht Millionen Menschen an Tinnitus, zwei Millionen davon fühlen sich durch den Ton im Ohr massiv beeinträchtigt, das heißt, sie nehmen dauerhaft Geräusche oder Töne wahr, die in der Umwelt nicht vorhanden sind. Neueste Forschungen berichten von verschiedenen Ursachen für Tinnitus, z. B. Hörsturz, starker Lärm, Knalltrauma, Schädel-Hirn-Traumata und vieles mehr. Dadurch werden die Sinneszellen im Innenohr geschädigt, die Nervenzellen „melden“ dem Gehirn Töne wie Klingeln, Piepen oder Rauschen, die als unangenehm, oft sogar als bedrohlich empfunden werden. Die Betroffenen nehmen diese Geräusche ständig wahr, sodass es in der Folge zu Konzentrationsproblemen, Schlafstörungen und Depressionen kommen kann. Ein Tinnitus kann in jedem Alter auftreten und sollte so schnell wie möglich behandelt werden. Als Faustregel gilt: Wenn ein Geräusch länger als 24 Stunden anhält, sollte man einen HNO-Facharzt aufsuchen.
Hyperakusis hat viele Ursachen. Dazu gehören Hörschäden, die heutzutage stark zunehmen durch die Einwirkung von Lärm, Vorzeichen einer Migräne, bestimmte Epilepsieformen, Nebenwirkungen von Medikamenten, Borreliose usw.

Mehr Informationen gibt es auf der Website www.ohrensausen.de – hier finden Interessierte ausführliche Informationen zu den Themen Tinnitus, Hyperakusis u. ä.

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